Liebe Mitmenschen,

seit 11 Tagen ist der Gazastreifen einer wieder Mal beispiellosen, extremen Bombardierung ausgesetzt mit modernsten Waffen, die ganze Hochhäuser in sich zusammenfallen lassen, mit all dem damit verbundenem Leid an Leben und Existenzen. Wieder einmal werden alle Bewohner des extrem dicht besiedelten Gaza-Streifens kollektivbestraft. Bereits nach 10 Tagen können mehr als 3000 Tote, mehr als die Hälfte davon Frauen und Kinder, gezählt werden. Viele weitere Opfer liegen unter den Trümmern ihrer Häuser noch begraben und können nicht geborgen werden.

Israel hat eine Blockade und komplette Abriegelung des Gazastreifen angeordnet. Die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, welche seit Generationen leidet ist somit völkerrechtswidrig selbst von Wasser, Nahrungsmittel, Strom und medizinischer Hilfe abgeschnitten. Ohne Strom werden viele Patienten, ältere Menschen und Neugeborene in den Krankenhäusern sterben. Diese Kollektivstrafen stellen einen klaren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar, was aber von den deutschen und westlichen Medien stillschweigend hingenommen wird. Um diese unmenschlichen Maßnahmen zu legitimieren, hatte die israelische Regierung die Menschen im Gazastreifen bereits als Tiere und nicht lebenswert mehrfach bezeichnet. Solche Dehumanisierungen werden benutzt um von vornerein keine Solidarität aufkommen zu lassen.

Wir fordern das unverzügliche Ende der Aggression gegen die Palästinenser sowie die Einhaltung des Völkerrechts. Die Weltgemeinschaft muss den Palästinenser helfen und sich nicht bedingungslos auf die Seite Israels stellen. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, das Unterdrückung und die Arroganz der Macht Konflikte nicht lösen. Die immer wiederkehrenden bewaffneten Konflikte im Israel-Palästina-Konflikt können letztendlich dauerhaft nur durch Gerechtigkeit befriedet werden, wenn auch die Palästinenser ihr Recht auf Freiheit und Souveränität bekommen. Unsere Solidarität gilt allen unschuldigen Opfern. Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich für die Gerechtigkeit einzusetzen, statt Israel mit tödlichen Waffen zu beliefern. Das Ziel der Zweistaatenlösung darf kein rhetorisches Lippenbekenntnis bleiben.

Deutsch-Palästinensischer Verein in Braunschweig
18.10.2023